Geschichte von Hemsbach
Es handelte sich um eine Grenzsiedlung zum Besitz der Abtei Lorsch in der "Mark Heppenheim", zu der auch Hemsbach gehörte.[4]
Nach der Auflösung der Abtei 1232 war der Ort ein Jahrhundert lang ein Zankapfel zwischen der Kurpfalz und den Mainzer Erzbischöfen, bis der Pfalz 1344 die Dörfer Hemsbach, Laudenbach und Sulzbach durch ein Schiedsverfahren zugesprochen wurden. Die Stadt wurde 1410 an Pfalz-Mosbach abgetreten. Graf Otto von Mosbach verpfändete 1449 einen großen Teil der Rechte an das Fürstbistum Worms. Nach dem Aussterben der pfalz-mosbachischen Linie 1499 fielen die Zollprivilegien jedoch an die Kurpfalz zurück, die auch die Landeshoheit beanspruchte. Der Streit blieb ungelöst, bis Hemsbach schließlich 1705 durch einen Tauschvertrag mit dem Bischof von Worms an die Kurpfalz fiel.
Bei der Auflösung der Kurpfalz wurde Hemsbach 1803 von Baden eingenommen und dem Amt Weinheim angegliedert.
Hans Jacob Rieter aus Winterthur starb an seinen Verletzungen. 1812 wurde die südlich von Hemsbach gelegene Siedlung Sulzbach abgetrennt und selbständig.
Während der "Badischen Revolution" 1849 trafen hessische Truppen und badische Rebellen bei Hemsbach aufeinander und lieferten sich schwere Kämpfe. Daran erinnert noch heute eine Kanonenkugel in der Außenmauer des Hemsbacher Bahnhofs.
Politisch dominierten seit der Reichsgründung 1871 die Nationalliberalen, bis sie 1907 von den Sozialdemokraten verdrängt wurden, die auch während der Weimarer Republik meist die stärkste Partei waren. Bei der Bundestagswahl 1933 erhielt die Nazipartei 30 Prozent und die Kommunistische Partei 21 Prozent der Stimmen.
Der Cäsar-Oppenheimer-Platz ist nach einem 91-jährigen jüdischen Mann benannt, der 1940 an den Folgen seiner Deportation in das Internierungslager Gurs starb.[5] Von den 54 jüdischen Einwohnern, die 1933 in Hemsbach lebten, starben mindestens 15 bei den Judenverfolgungen während der NS-Zeit bis 1945.
Mit der Auflösung des Landkreises Mannheim im Rahmen der Gemeindereform von 1973 wurde die Gemeinde Teil des neuen Rhein-Neckar-Kreises. Im Jahr 1979 erhielt die Gemeinde Hemsbach den Status einer Stadt. 1983 wechselte der Hemsbacher Ortsteil Rennhof das Bundesland: Er wurde nach Hüttenfeld, einem Stadtteil von Lampertheim in Hessen, eingemeindet.
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Hemsbach (1954) in alten historischen Messtischblättern
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